Apfel - Definition
und kleine (Kultur-)Geschichte
Der Apfel, Apfelbaum, Malus ist eine Rosengewächsgattung.
Malus communis pumila gilt als wichtigste Stammform der
europäischen und amerikanischen Kultursorten; am häufigsten
im Kaukasus und in Turkestan (wilde Apfel-Wälder) mit kleinen
sauren bis großen süßen, eßbaren Früchten.
Splitt- oder Doucin-Apfel oder Paradies- oder Johannis-Apfel
sind die Stammformen von Veredelungsunterlagen für edle
Apfelsorten. Beeren-Apfel und pflaumenblättriger Apfel haben
in China und Russland (Mitschurin) formbildend gewirkt. Sie sind
frosthart und werden auch als Veredelungsunterlagen verwendet.
Die Apfelfrucht gehört zum Kernobst; sie ist eine Scheinfrucht,
deren Fleisch besonders aus dem Kelchgrund und der Blütenachse
entsteht. Die Kultursorten werden nach Größe, Form
und Farbe der Frucht, Stiellänge, Ausbildung des Kelches,
Schale (rauh, glatt oder fettig), Schalenpunkten, Farbe und Festigkeit
des Fleisches, Saftigkeit und Aroma, Größe der Samenkammern,
Zahl und Farbe der Samen bestimmt; sie werden durch Veredlung
(Okulation) vermehrt. Die zum Anbau empfohlenen Sorten sind u.a.
in der Bundessortenliste enthalten.
Der Apfelbaum gehört zu den Flachwurzlern, er liebt nährstoffreichen
Boden, feuchte, mäßig bewegte Luft; sein Holz ist
härter als Birnbaumholz; er sit meist mit eigenem Pollen
unfruchtbar (selbststeril). Viele großfrüchtige Sorten
sind triploid.
Schon in den alten Kulturen galt der Apfel als Symbol der Fruchtbarkeit
und, besonders der rote, als Liebesfrucht. Nach legendärer
Überlieferung sollen bestimmte Apfelbäume in der Christnacht
blühen und zugleich Früchte (Christäpfel) tragen.
In der christlichen Kunst gilt der Apfel als Symbol des Sündenfalls
(Eva mit dem Apfel). Maria erhält ihn seit dem 11. Jahrhundert
als Symbol des Weltalls (?). Im Spätmittelalter hält
der Christusknabe auf dem Schoß der Mutter oft einen Apfel.
Staatssymbolisch ist er Sinnbild der Weltherrschaft, seit christlicher
Zeit meist mit einem Kreuz gekrönt. |